Bikulturelle regionale Aufbaustudiengänge für die Region Mittlerer Osten und Nordafrika

Eine Gruppe Menschen vor dem Felsendom

Der DAAD und die GIZ fördern an deutschen und ausländischen Hochschulen den Aufbau von bikulturellen Masterstudiengängen der Region Naher Osten und Nordafrika (MENA). Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung regionalen Wissens und interkultureller Kompetenzen. 

Hintergrund

Das Verständnis für das Potenzial, die Interessen und den kulturellen Hintergrund der Partner ist ein entscheidender Schlüssel für die Wirksamkeit entwicklungspolitischer Maßnahmen. Dies gilt umso mehr, als sich in den letzten Jahren die Inhalte der Entwicklungszusammenarbeit zunehmend von der fachlich-technischen Ebene hin zu übergreifenden wirtschaftlichen, sozialen und politischen Fragestellungen erweitert haben. Mängel in der interkulturellen Kommunikation über diese Zusammenhänge reduzieren daher die Effizienz der Entwicklungszusammenarbeit.

Vor diesem Hintergrund unterstützen der DAAD und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) den Aufbau von bikulturellen Masterprogrammen an deutschen Hochschulen und Hochschulen in der Region Mittlerer Osten und Nordafrika (MENA). Neben der Vermittlung von Fachwissen liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Vermittlung regionalen Wissens und interkultureller Kompetenzen durch Studienphasen an den beteiligten Partneruniversitäten.

Auftraggeber des Programms ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Programmziel

Das Programm zielt darauf ab, bikulturelle regionale Masterstudiengänge nachhaltig an den beteiligten Hochschulen zu etablieren. Ausgehend von einer Bedarfsanalyse des BMZ wurden hierfür Fachrichtungen aus den regionalen Schwerpunktbereichen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ausgewählt. Die englischsprachigen Masterprogramme sind speziell auf die Qualifizierung von deutschen und arabischen Nachwuchskräften ausgelegt. Sie sind interdisziplinär und praxisorientiert ausgerichtet sowie an den regionalen Kontext in der MENA-Region angepasst. Neben fachlichem Knowhow sollen auch interkulturelle und Managementkompetenzen vermittelt werden.

Geförderte Projekte und beteiligte Partner

Die vier Studiengänge sind:

  • Integrated Water Resources Management (IWRM): Technische Hochschule Köln und University of Jordan in Amman, Jordanien; seit 2006
  • Renewable Energy and Energy Efficiency for the MENA Region (REMENA): Universität Kassel und Cairo University in Kairo, Ägypten; seit 2009
  • International Education Management (INEMA): Pädagogische Hochschule Ludwigsburg und Helwan University in Kairo, Ägypten; seit 2010
  • Economics of the Middle East (EMEA): Philipps-Universität Marburg und Lebanese American University in Beirut, Libanon; seit 2013. Der Studiengang lief von 2008 bis 2011 als Economic Change in the Arab Region (ECAR) an der Philipps-Universität Marburg und an der Damascus University in Damaskus, Syrien.

 Bis auf weiteres sind keine Neuausschreibungen vorgesehen.

Ergebnisse

Bis Januar 2015 haben über 200 Teilnehmer aus 19 Ländern das Studium erfolgreich abgeschlossen. Knapp 70 Prozent der 289 vergebenen Stipendien gingen an Teilnehmer aus der MENA-Region. Der Frauenanteil lag im Durchschnitt bei 41 Prozent. Die Studiengänge verzeichneten mit rund 90 Prozent eine ausgezeichnete Abschlussquote, die Weiter- oder Neubeschäftigungsquote lag zwölf Monate nach dem Abschluss bei rund 70 Prozent.

Der größte Teil der Absolventen arbeitet entweder in der MENA-Region oder mit starkem Regionalbezug, etwa ein Drittel in internationalen Organisationen. Die Einbeziehung verschiedener Akteure stärkt die Praxis- und Bedarfsorientierung der Studiengänge. Dazu zählen Hochschulen, Regierungsinstitutionen, Organisationen der internationalen Zusammenarbeit und die Privatwirtschaft.

Um die angestrebten Programmziele noch besser erreichen zu können, richtet der DAAD seine Förderinstrumente gezielt auf die Bedarfe von Entwicklungs- und Schwellenländern aus und untersucht die Wirkung seiner Förderprogramme. Die seit 2014 erfolgte Einführung eines übergreifendenden wirkungsorientierten Monitoringsystems trägt dazu bei, die Qualität und Transparenz unserer Arbeit weiter zu verbessern.

Gefördert von:

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

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