Tätigkeitsprofile und Lektoratsmodelle

Eine Gruppe Studierender macht eine Foto mit einer Kamera.

Da die ausländischen Hochschulen Aufgaben und erforderliche Qualifikationen für das jeweilige DAAD-Lektorat definieren, ist es schwierig, ein einheitliches Bild der ca. 400 Lektoratsstandorte zu zeichnen.

Anforderungen und Aufgaben für die Lektorinnen und Lektoren sind so unterschiedlich wie vielfältig. In den Ausschreibungen werden sie genau definiert.

Allgemein umfasst das Spektrum der von DAAD-Lektorinnen und -Lektoren wahrgenommenen Aufgaben:

Vermittlung des Deutschen als Fremdsprache und der Inhalte des jeweiligen Studienfachs (detaillierter unter: Regellektorate und Fachlektorate)
Allgemeine Beratung über Studien- und Forschungsmöglichkeiten in Deutschland, spezielle Beratung für Stipendieninteressierte

Im Rahmen der Lehrtätigkeit können hierzu auch folgende Aufgaben zählen:

Veranstaltungen zur deutschen Landeskunde (bzw. der deutschsprachigen Länder) und jüngeren deutschen und europäischen Geschichte
Lehrveranstaltungen zur Literatur- und Sprachwissenschaft
Unterricht zur Didaktik und Methodik der Fremdsprachenvermittlung
Erstellung von Prüfungsaufgaben und Durchführung von Prüfungen
Mitarbeit bei der Studiengangsplanung
Mitarbeit bei der Ausbildung von Dolmetscherinnen und Dolmetschern sowie Übersetzerinnen und Übersetzern
Kontaktpflege zu den deutschen KulturmittleroOrganisationen (DAAD, DFG, Goethe-Institut, Zentralstelle für das Auslandsschulwesen u. a.)
Wahrnehmung administrativer Aufgaben an der Gasthochschule
fachliche Beratung von Kolleginnen und Kollegen
Organisation von und Mitwirkung bei kulturellen Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Hochschule, auch in Kooperation mit anderen Kulturmittlerorganisationen

Zusätzlich zu ihrer Lehrtätigkeit übernehmen DAAD-Lektorinnen und -Lektoren – vor allem außerhalb Europas – wichtige kulturpolitische Aufgaben, die über die Arbeit an der jeweiligen Gasthochschule weit hinausgehen.

Je nach Aufgabenschwerpunkt lassen sich im Wesentlichen folgende zwei Modelle unterscheiden:

Der überwiegende Teil der DAAD-Lektorate sind Regellektorate. Sie dienen im engen Sinne der Förderung der deutschen Sprache/Germanistik und der Deutschlandkunde. Die Lehrangebote im Ausland richten sich primär an Studierende einschlägiger Fachgebiete, d. h. an angehende Deutschlehrende, Dolmetscherinnen und Dolmetschern sowie Übersetzerinnen und Übersetzer u. Ä. Darüber hinaus kann aber auch Deutsch für Studierende aller anderer Fachrichtungen angeboten werden.

Regellektorinnen und Regellektoren unterrichten 12 bis 15 Stunden pro Woche. Ergänzend zu den jeweiligen Lehraufgaben nehmen sie in Absprache mit dem DAAD zusätzliche kulturpolitische Aufgaben im Umfang von mindestens zwei bis vier Wochenstunden wahr (dazu gehören z. B. die allgemeine Beratung zum Studienstandort Deutschland, Studien- und Stipendienberatung, Beratung zu DAAD-Programmen, Mitwirkung in Auswahlkommissionen, Durchführung von Sprachtests und die Ausstellung von Sprachzeugnissen).

Fachlektorinnen und Fachlektoren halten in anderen Disziplinen als Deutsch als Fremdsprache bzw. der Germanistik – z. B. Jura, Wirtschaftswissenschaften, Politologie, Sozial- und Geschichts- sowie Ingenieurwissenschaften – wissenschaftliche Lehrveranstaltungen im Umfang von 12 bis 15 Stunden pro Woche mit starkem Deutschlandbezug ab. Dies geschieht in der Regel zunächst in der jeweiligen Landessprache oder auf Englisch, dann aber auch zunehmend auf Deutsch. Sie sind normalerweise nicht in der Sprachvermittlung tätig. Neben den eigenen Forschungsarbeiten betreuen die Fachlektorinnen und -lektoren auch wissenschaftliche Arbeiten. Fachlektorate unterstützen ausländische Hochschulen vor allem bei der Integration deutschlandbezogener Schwerpunkte in die Lehrpläne nichtphilologischer Disziplinen. Darüber hinaus gilt das gleiche Profil wie bei den Regellektoraten.

Detaillierte Informationen

Die zwei Lektoratsmodelle im Überblick, Stand: 10.2023