Das Programm Dhoch3


Mit dem Förderprogramm Dhoch3 hat der DAAD, gemeinsam mit seinen Partnern, ein Angebot zur Unterstützung der akademischen Ausbildung künftiger Deutschlehrender an Hochschulen im Ausland entwickelt.
Die Module sind jeweils einer spezifischen Thematik gewidmet und werden interessierten Partnerhochschulen im Ausland auf einer Online-Plattform kostenlos zur Verfügung gestellt. Unser zentrales Anliegen ist es, damit ein Zusatzangebot zu schaffen, das sich optimal in bestehende Strukturen und Studiengänge ausländischer Hochschulen integrieren lässt und zugleich Impulse für die Entwicklung neuer Studienangebote geben kann.
Charakteristika
Die Module zeichnen sich durch ein hohes Maß an Flexibilität und Adaptierbarkeit aus. Thematisch orientieren sie sich an aktuellen, weltweit beobachtbaren Trends, wie etwa dem wachsenden Interesse an Deutsch im berufsbezogenen Kontext und der steigenden Nachfrage nach studienbegleitendem Deutschunterricht. Damit leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur bedarfsorientierten Qualifizierung künftiger Deutschlehrer und -dozenten. Zugleich arbeiten sie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse auf und reflektieren den Stand der Forschung im Fachgebiet Deutsch als Fremdsprache. Als Blended-Learning-Angebote fördern sie darüber hinaus die Digitalisierung der Hochschullehre in diesem Bereich.
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an Hochschullehrende und Studierende auf Masterniveau an ausländischen Hochschulen. Im Fokus stehen dabei Standorte, an denen sich die akademische Deutschlehrerausbildung gerade im Aufbau befindet oder an denen ein großes Interesse an Studieninhalten in den Bereichen Methodik und Didaktik, Fach- und Berufskommunikation sowie studienbegleitender DaF-Unterricht besteht.
Entwicklung der Module
Die Module wurden von Expertinnen und Experten für Deutsch als Fremdsprache an deutschen Hochschulen entwickelt. Es handelt sich aktuell um acht Autorenteams, die derzeit jeweils an einem Themenmodul arbeiten.Weitere Informationen zu den Autoren und zur inhaltlichen Ausrichtung der Module finden Sie in der folgenden Übersicht. Das Projekt wird begleitet von einem wissenschaftlichen Beirat, der sich ebenfalls aus Experten des Fachs zusammensetzt.
Registrierung und Anwendung
Eine Registrierung auf der Dhoch3-Moodle-Plattform ist auf möglich. Sie erhalten zunächst einen Gastzugang, um sich einen Überblick über alle Module und Inhalte zu verschaffen und die vorhandenen Materialien zu nutzen. Wenn Sie das Vorhandene für Ihren Kontext umgestalten oder ergänzen möchten, richten wir Ihnen innerhalb der Dhoch3-Moodle gern einen lokalen virtuellen Kursraum ein. Das Formular für die Beantragung finden Sie auf der Plattform.
Am 4. Mai 2018 hat in Berlin die Dhoch3-Auftaktveranstaltung stattgefunden. Seitdem steht die Plattform interessierten Hochschulen weltweit zur Verfügung. Eine kostenlose Registrierung ist unter möglich.
An der Veranstaltung nahmen rund 70 Fachvertreterinnen und Fachvertreter aus 21 Ländern teil. Mit Blick auf die steigende Nachfrage nach Deutsch in vielen Regionen der Welt betonte die Beauftragte für Außenwissenschafts-, Bildungs- und Forschungspolitik und Auswärtige Kulturpolitik, Heidrun Tempel, in ihrer Begrüßungsrede die hohe Bedeutung von Dhoch3 für die akademische Ausbildung von Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern. Mit dem Projekt könne dem sich abzeichnenden Mangel an Lehrkräften auch längerfristig wirksam begegnet und dem zunehmenden Interesse an Deutsch besser entsprochen werden. Die Generalsekretärin des DAAD, Dr. Dorothea Rüland, hob das innovative Potenzial von Dhoch3 hervor, das nicht nur in der thematischen Ausrichtung der acht Module liegt, sondern auch in der Möglichkeit für Anwender in aller Welt, das Angebot flexibel an den jeweiligen Kontext anzupassen und perspektivisch auch selbst an der Weiterentwicklung der Inhalte mitzuwirken. Auf diese Weise ermögliche das Projekt den wissenschaftlichen Austausch im Bereich der Deutschlehrerausbildung – nicht nur lokal, sondern weltweit im virtuellen Raum der Dhoch3-Plattform.
Auf die Verortung des Projekts im Kontext des Megatrends Digitalisierung ging Prof. Dr. Gerhard Lauer von der Universität Basel in seiner Keynote ein. Konkrete Einsatzmöglichkeiten von Dhoch3 wurden am Beispiel Chinas und Russlands in einer von Dr. Hans-Joachim Althaus (TestDaF-Institut) moderierten Podiumsrunde diskutiert, an der neben Heidrun Tempel und Prof. Dr. Claudia Riemer (Universität Bielefeld) auch Prof. Dr. Jin Zhao von der Tongji Universität Shanghai und Prof. Dr. Ljubov Nefedova von der Pädagogischen Hochschule Moskau teilnahmen. Die beiden Germanistinnen sind der Ansicht, dass Dhoch3 sowohl in Russland als auch in China eine sinnvolle und hochwertige Ergänzung des bestehenden Studienangebots darstellt, aber auch Impulse für die curriculare Weiterentwicklung geben kann.
Eine zusammenfassende Dokumentation der Veranstaltung mit Präsentationsfolien, Videomitschnitt und Fotos finden Sie hier:
Steigendes Interesses an Deutsch und akademischer Deutschlehrerausbildung an zahlreichen Hochschulen in Ostafrika
Germanistinnen und Germanisten aus acht Ländern der Region Ostafrika kamen am 22. und 23. März an der Makerere University in Kampala zusammen, um an einem zweitägigen Workshop zum Projekt Dhoch3 teilzunehmen. Die weltweit erste Veranstaltung dieser Art bot Gelegenheit, sich eingehend über die Hintergründe von Dhoch3 zu informieren, konkrete Anwendungsmöglichkeiten in der Lehre und der Entwicklung von Curricula auszuloten und sich regional zu vernetzen. Der inhaltliche Schwerpunkt lag dabei auf dem Thema Deutsch als Fachsprache sowie auf der Gestaltung von Blended Learning-Szenarien.
Aufgrund des steigenden Interesses an Deutsch in der Region und der damit verbundenen Dynamik im Bereich der akademischen Deutschlehrerausbildung werden an zahlreichen Hochschulen konkrete Verwendungsmöglichkeiten gesehen, unter anderem in Äthiopien, Kenia, Simbabwe und Uganda. Insbesondere bei der Reform von Curricula oder der Entwicklung neuer Studiengänge kann Dhoch3 nach Einschätzung der Teilnehmer einen wichtigen Beitrag leisten. Einer der Schwerpunkte liegt dabei auf Deutsch für fachliche und berufliche Kontexte, etwa im Bereich Tourismus.
Im Zuge der Einführung von Dhoch3 werden künftig regelmäßig inhalts- und anwendungsorientierte Schulungen an ausländischen Hochschulen stattfinden. Die Veranstaltung an der Makerere University bildete hierzu einen gelungenen Auftakt.
Erster Dhoch3-Workshop in China
Auch in China hat inzwischen ein erster Workshop zu Dhoch3 stattgefunden, und zwar Ende April an der Tongji University in Shanghai. Der thematische Fokus lag dabei auf Deutsch für den Beruf (Modul 4). Den ausführlichen Bericht von DAAD-Lektorin Julia Weber (Tongji University) lesen Sie .
Über den ersten Workshop in der Mongolei berichtet DAAD-Lektor Daniel Pottmann in seinem kurzen Beitrag .
Erschienen:
Schmäling, B./Guckelsberger, S./Roelcke, T./Kraft, A. (2018), . In: K. Haataja/R. E. Wicke (Hrsg.), Fach- und sprachintegriertes Lernen auf Deutsch (CLILiG). Materialentwicklung, Lehrerbildung, Forschungsbegleitung. Berlin: ESV, S. 149-163.
In Vorbereitung:
Schmäling, B. (i.V.), Dhoch3. Online-Studienmodule für die Deutschlehrerausbildung an Hochschulen weltweit: kontextspezifische Adaptierbarkeit und Anwendung im Blendend-Learning-Format. In: InfoDaF Themenheft: Neue Konzepte für den Deutschunterricht und die Germanistik.
Einen ausführlichen Bericht zum Einsatz von Dhoch3 an Hochschulen im Ausland finden Sie im .
Globale Methoden wie die Grammatik-Übersetzungsmethode, der kommunikative oder der interkulturelle Ansatz und die sogenannten Prinzipien der Fremdsprachenvermittlung wie Handlungsorientierung, Aufgabenorientierung oder Lernerautonomie werden manchmal so verstanden, als könnten sie das Fremdsprachenlehren und -lernen generell anleiten. Dabei weiß man seit Mitte der 1970er Jahre, dass es eine beste Methode nicht geben kann: Erfolgreicher Fremdsprachenunterricht muss die Unterschiedlichkeit der beteiligten Personen, der Lehrenden und Lernenden, ebenso im Blick haben wie unterschiedliche Lernziele oder institutionelle Bedingungen. Ein Blick in die Unterrichtspraxis zeigt jedoch, wie einflussreich und im Unterrichtsalltag sichtbar die Diskussion um Methoden und Prinzipien ist.
Dieses Modul wird Methoden und Prinzipien vorstellen und dabei zeigen, warum und wie Veränderungen stattgefunden haben, dass bestimmte Aspekte plötzlich in den Vorder- und andere in den Hintergrund treten und dass bestimmte Aspekte nach ihrer Einführung zum selbstverständlichen Bestandteil des Unterrichts werden, während andere bald kaum noch Beachtung finden. Die Nutzer und Nutzerinnen dieses Moduls werden die Kompetenz entwickeln, Methoden und Prinzipien im Hinblick auf ihre Relevanz für die jeweiligen Fremdsprachlernsituation einzuschätzen und die Diskussion um methodische Großformen mit der Diskussion um das angemessene methodische Vorgehen auf der Mikroebene zu verknüpfen.
Autorenteam
Prof. Dr. Nicola Würffel
ProjektleiterinProf. Dr. Dietmar Rösler
ProjektleiterFilippa Buda, M.A.
ProjektemitarbeiterinNatallia Baliuk
Projektemitarbeiterin
Im Mittelpunkt des Moduls „Lehr- und Unterrichtsplanung“ steht die Frage, wie sich Lehr- und Lernprozesse im Bereich Deutsch als Fremdsprache an Hochschulen und Schulen wissenschaftlich fundiert planen, durchführen und reflektieren lassen. Das Modul richtet sich an Dozentinnen und Dozenten in den Fachbereichen DaF und Germanistik an Universitäten im Ausland, die bei ihren Studierenden eine dynamische Planungskompetenz entwickeln und damit zu deren Professionalisierung als zukünftige Sprachlehrende an Schulen, Hochschulen oder auch in anderen Lernkontexten beitragen möchten. Da die Vermittlung von Deutsch in Verbindung mit einem Sachfach (z.B. Geographie, Wirtschaft) zunehmend an Bedeutung gewinnt, werden neben der Planung von DaF-Unterricht auch Ansätze zur Planung von fach- und sprachintegriertem Unterricht (CLIL) thematisiert.
Bei der Lehr- und Unterrichtsplanung sind eine Reihe von Einflussfaktoren zu berücksichtigen, etwa die jeweiligen institutionellen Rahmenbedingungen und curricularen Vorgaben sowie die Voraussetzungen seitens der Lernenden (ihre Ziele, sprachlichen Kompetenzen, Sprachlernerfahrungen). Die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer sollen auf diese komplexe Aufgabe bestmöglich vorbereitet werden: z.B. durch die analytische Arbeit mit Anschauungsmaterialien, durch Videobeobachtung, durch Reflexionsaufgaben oder anhand von Projekten, die eine forschende Grundhaltung fördern.
Hierfür werden vielfältige Materialien (z.B. Einführungstexte, wissenschaftliche Originaltexte, Aufgaben, Unterrichtsvideos, Fragen zur Texterschließung, Projektvorschläge) zu folgenden Themen angeboten:Thema 1: Grundfragen der Lehr- und Unterrichtsplanung (Schwerpunkte DaF und CLIL)
Thema 2: Curriculare Vorgaben
Thema 3: Einschätzung von Sprachkompetenzen
Thema 4: Erstellung und Reflexion von Unterrichtsplänen (Schwerpunkte DaF und CLIL)
Thema 5: Beobachtung, Analyse und Reflexion von UnterrichtAutorenteam
Prof. Dr. Heike Roll
ProjektleiterinDr. Susanne Guckelsberger
ProjektmitarbeiterinChristoph Chlosta
ProjektmitarbeiterUniversität Duisburg-Essen
Institut für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache
Ziel des Moduls ist es, die Nutzer mit den möglichen Mehrwerten der Nutzung von elektronischen, vorwiegend online-Medien theoretisch und praktisch vertraut zu machen. Dabei geht es nicht um die Medien als Selbstzweck zwischen Medienhysterie und medialem Edutainment, sondern um Medien als zielführende Instrumente für die Verbesserung und Beschleunigung des Sprach- und Kulturerwerbs. Es geht darum zu zeigen, an welchen Stellen, bei welchen Lernergruppen und unter welchen Bedingungen und Zielsetzungen der Einsatz von online-Medien Lernmehrwerte generieren kann. Demzufolge behandeln die 7 Themen und 21 Kapitel des Moduls immer theoretisch fundierte Perspektiven einer medial-gestützten Fremdsprachendidaktik, die die erfahrene oder zukünftige Lehr- und Lern-Praxis der Teilnehmer reflektiert. Dazu werden unterschiedliche Perspektiven thematisiert: lerntheoretische, psycho- und kognitionslinguistische, medientheoretische und -didaktische, linguistische, technologische, evaluatorische und administrative. Die Inhalte des Moduls sollen laufend aktualisiert und um relevante Inhalte erweitert werden, um so hochaktuelle Themen wie Gamification, Virtual Reality und Social Virtual Reality vorzustellen.
Autorenteam
Prof. Dr. Jörg Roche
Projektleiter
Tamara Schabka
ProjektmitarbeiterinIsabel Hoffmann
Projektmitarbeiterin
i.hoffmann@daf.lmu.de
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Deutsch als Fremdsprache
Das Master-Modul „Deutsch für den Beruf“ strebt an, die zukünftig Lehrenden des Faches mit Kompetenzen für die Planung und Durchführung eines DaF-Unterrichts auf allen Niveaustufen vorzubereiten, der die besonderen Bedürfnisse beruflicher Sprachverwendungskontexte berücksichtigt. Die angestrebten Zielkompetenzen der Studierenden umfassen u. a. die Bedarfsanalyse, Modelle der Bestimmung berufsorientierter Lernziele und ihrer Umsetzung im Unterricht sowie die unterschiedlichen Aspekte der Planung eines an beruflichen Schlüsselqualifikationen und berufs- sowie allgemeinsprachlich polyvalenten Sprachhandlungen orientierten Sprachunterrichts. Zu letzterem gehören auch grundlegende Kompetenzen in der Vermittlung berufsfeldübergreifender Sprachanforderungen in Bezug auf die Kommunikation am Arbeitsplatz, etwa die Beschreibung von Arbeitsprozessen, -produkten und -materialien, die Arbeitsplatz-bezogene Kommunikation in Teams sowie die Arbeit mit berufsbezogenen Texten. Lehrende sind mit den Grundlagen des Faches vertraut.
Das Modul erfüllt gleichermaßen forschungs- und anwendungsorientierte Ziele. So werden nicht nur neueste Studien analysiert, sondern auch praxisorientierte Projekte implementiert.
Autorenteam
Prof. Dr. Hermann Funk
ProjektleiterAR Dr. Christina Kuhn
Projektleiterin
Anna Korneva, M.A.
ProjektmitarbeiterinFriedrich-Schiller-Universität Jena
Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien
Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Fachsprachliche Kompetenzen sind heute gefragter denn je und ein wichtiger Bestandteil einer effektiven und effizienten Kommunikation. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die in der Lage sind, international sprachlich angemessen zu agieren, wächst stetig. Dozierende der Auslandsgermanistik stehen vor der besonderen Herausforderung, den komplexen Anforderungen der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften gerecht zu werden.
Vor diesem Hintergrund werden Materialien entwickelt, die sukzessive an die Thematik Fachkommunikation Deutsch heranführen. Neben linguistischen Grundlagen werden Besonderheiten und Prinzipien der Fachkommunikation vermittelt. Modelle zur Integration von Sprach- und Fachlernen sowie zur Planung und Gestaltung von Fachunterricht werden diskutiert und erprobt, um komplexe fachsprachliche Inhalte reflektieren, produzieren und vermitteln zu können.
Neben Formen und Funktionen verschiedener Fachsprachen werden sprachlich, fachlich, sozial und kulturell bedingte fachkommunikative Barrieren thematisiert und Prinzipien zu deren Überwindung diskutiert. Im Fokus stehen dabei die Fachsprachenvermittlung sowie methodisch-didaktische Verfahren zur Planung und Gestaltung eines fachfremdsprachlichen Unterrichts. Die Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien ist ebenso Bestandteil wie die praxisnahe Umsetzung methodisch-didaktischer Grundsätze im Rahmen von Deutsch als Fremd- und Fachsprache auf den eigenen länderspezifischen Kontext.Autorenteam
Prof. Dr. Thorsten Roelcke
ProjektleiterLuna Schwarzer
Projektmitarbeiterin
Technische Universität Berlin
Fakultät I – Geistes- und Bildungswissenschaften
Institut für Sprache und Kommunikation
Deutsch als Fremd- und Fachsprache
Für eine erfolgreiche Teilnahme am internationalen wissenschaftlichen Diskurs im Studienalltag und der eigenen Forschung ist eine Beschäftigung mit wissenschaftlichen Arbeitsformen und mit den Normen und Anforderungen des wissenschaftlichen Diskurses unumgänglich. Diese sind durch Diskurs- und Forschungstraditionen sowie durch verschiedene institutionelle und soziale Praktiken in verschiedenen Regionen und Wissenschaftsräumen teils sehr unterschiedlich ausgeprägt. Im Modul werden ausgehend von wissenschaftlichen Traditionen und damit verbundenen kommunikativen Handlungsmustern die sprachlichen Charakteristika der Wissenschaftssprache Deutsch in verschiedenen wissenschaftlichen Text- und Diskursarten genauer beleuchtet. Die verschiedenen Kontexte des Studienalltags und damit einhergehende Rollen der Studierenden als Teilnehmende in Lehrveranstaltungen oder als Handelnde in der Studienorganisation fordern zudem Kompetenzen wie beispielsweise das Anfertigen von Mitschriften oder das Führen von formal, sprachlich und inhaltlich adäquaten Sprechstundengesprächen. Im Modul werden die akademischen Situationen und die unterschiedlichen studentischen Rollen diskutiert und durch praxisorientierte Übungen unterstützt. Die im Modul enthaltene Reflexionsebene soll mit komparativen Aufgaben den steten interkulturellen Vergleich und eine allgemeine Reflexion der Modulmaterialien anstoßen, um die Materialien individuell an die eigenen Lehr- und Unterrichtskontexte anzupassen.
Das Modul trägt zu einer Verbesserung der wissenschaftlichen Kompetenzen der Studierenden bei und schafft darüber hinaus die Grundlage für eine tiefere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Deutschen als fremde Wissenschaftssprache.
Autorenteam
Prof. Dr. Christian Fandrych
ProjektleiterSilke Schiekofer
ProjektmitarbeiterinAntje Rüger
Projektmitarbeiterin
Universität Leipzig
Herder-Institut
In diesem Modul sollen Einblicke in die theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungen der Mehrsprachigkeitsforschung und der Tertiärsprachendidaktik geliefert werden. Dafür beschäftigen sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Mehrsprachigkeitsmodellen und schulen ihre Fähigkeiten zur theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema des multiplen Sprachenlernens. Die Relevanz für den Deutschunterricht wird hierbei in verschiedenen Zusammenhängen verdeutlicht und z.B. anhand von lebensweltlichen Sprachlernbiografien von den Teilnehmenden selbst erarbeitet. Durch das Modul entwickeln die Teilnehmenden Kompetenzen, mit denen sie die Mehrsprachigkeit der Lernenden im eigenen Unterricht besser einschätzen und nutzbar machen können. Darüber hinaus werden aktuelle Forschungsfragen angerissen und die Möglichkeit zur Vertiefung einzelner Themen gegeben, die sich die Teilnehmenden ihren Bedürfnissen entsprechend auswählen können.
Zum praktischen Aspekt präsentiert das Modul außerdem konkrete Beispiele und Anregungen zur Nutzung der Mehrsprachigkeit im Fremdsprachenunterricht, die auf Basis lehrlerntheoretischer Überlegungen diskutiert werden können. Die Teilnehmenden lernen damit zum einen neue Unterrichtskonzepte kennen und haben zum anderen die Möglichkeit, Materialien individuell mit Hilfe der dargebotenen Vorschläge zu entwickeln.Autorenteam
Prof. Dr. Britta Hufeisen
Projektleiterin
britta.hufeisen@tu-darmstadt.deConstanze Bradlaw, M.A.
Projektmitarbeiterin
constanze.bradlaw@tu-darmstadt.de
Madeleine Schmorré, M.A.
Projektmitarbeiterin
madeleine.schmorre@tu-darmstadt.de
TU Darmstadt
Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft,
Fachgebiet Sprachwissenschaft – Mehrsprachigkeit
Aus der eigenen praktischen Erfahrung als Fremdsprachenlehrende und/oder -lernende ergeben sich zahlreiche offene (Forschungs-)Fragen, so zum Beispiel: Was sagen Fehler über den Lernprozess aus? Wie lassen sich unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten und -erfolge theoretisch modellieren? Welche Faktoren beeinflussen den Lernerfolg positiv oder negativ? Welche didaktischen Prinzipien lassen sich aus diesen Erkenntnissen ableiten? All diese Fragen sind nicht abschließend beantwortet und so werden in diesem Modul Studierende und Lehrende dazu angeregt, mit einem wissenschaftlichen Blick auf Prozesse des Lernens und Lehrens von Deutsch als Fremdsprache in ihrem eigenen Kontext zu schauen und aktuelle Forschungsergebnisse kennenzulernen; auch erhalten sie Anregungen für eigene Forschung. Dazu erfolgt eine Einführung in einige grundlegende Erklärungsmodelle und allgemeine Lerntheorien für Prozesse des Fremdsprachenlernens sowie eine Einführung in forschungsmetho(dolog)ische Fragen und ausgewählte empirische Forschungsmethoden im Bereich des Fremdsprachenlernens. Der Rückbezug auf die eigene praktische Erfahrung wird an vielen Stellen im Modul insbesondere durch Anregungen zur eigenständigen, auch niedrigschwelligen empirischen Arbeit gezielt befördert. Vorhandenes Wissen und Vorerfahrungen können auf diesem Weg einer kritischen Reflexion unterzogen und weiterentwickelt und ggf. Entwicklungsmöglichkeiten für den eigenen DaF-Unterricht aufgezeigt werden.
Autorenteam
Prof. Dr. Claudia Riemer
Projektleiterin
Dr. Sandra Ballweg
Stellvertretende Projektleiterin
Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Fachbereich Deutsch als Fremdsprache
Das Lehren und Lernen von Fremdsprachen ist mit dem Lehren und Lernen kultureller Aspekte untrennbar verbunden. Diese wurden im Fach Deutsch als Fremdsprache bisher meist mit Konzepten von ‚Landeskunde‘ oder ‚interkulturellem Lernen‘ in die Unterrichtspraxis umgesetzt, die angesichts der kulturellen Vielfalt und Heterogenität globalisierter Migrationsgesellschaften nicht mehr angemessen sind. Im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache wurden daher in den letzten Jahren neue Konzepte entwickelt, erprobt, empirisch erforscht und in Lehr- und Lernmaterialien realisiert, für die sich die Bezeichnungen ‚Kulturstudien‘ oder ‚diskursive Landeskunde‘ durchgesetzt haben.
Das Modul wird die wichtigsten Grundprinzipien der Kulturstudien bzw. der ‚diskursiven Landeskunde‘ aus den praxisbezogenen Erfahrungen herleiten und in ihren zentralen theoretischen Säulen aufarbeiten. Es soll sichtbar gemacht werden, warum wir überhaupt kulturelle Aspekte beim Sprachelernen benötigen, worin diese bestehen, wie man sie beschreiben kann, welche Herausforderungen für Lernende des Deutschen als Fremdsprache damit verbunden sind und warum wir mit den bisherigen Konzepten hier nicht weiter kommen. Konkret soll es um den Zusammenhang von Sprache und Kultur, um die vorliegenden Konzepte von ‚Landeskunde‘ und ‚Interkulturalität‘ und deren Grenzen, um die zentralen Begriff ‚Kultur‘, ‚Deutungsmuster‘ und ‚kulturbezogenes Lernen‘ und um die Analyse und Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien für kulturbezogenes Lernen zu ausgewählten Themen gehen. Schließlich sollen die Teilnehmer*innen auch dazu angeregt werden, eigene kulturwissenschaftliche Problemstellungen und Forschungsdesigns zu entwickeln und in Form kleiner Forschungsprojekte auch zu bearbeiten.
Autorenteam
Prof. Dr. Claus Altmayer
ProjektleiterUniversität Leipzig
Herder-Institut
Deutsch als Fremd- und ZweitspracheDieses Modul führt Lehrende und Studierende theoretisch reflektiert und fachgeschichtlich fundiert in den Umgang mit Literatur und ästhetischen Medien in Deutsch als Fremdsprache ein. Den konzeptuellen Rahmen bildet die spezifische Perspektive des Faches Deutsch als Fremdsprache auf Literatur und ästhetische Medien, der zufolge Spracherwerb und Sprachvermittlung von der Beschäftigung mit Literatur und ästhetischen Medien profitieren: Diese können einerseits Prozesse der Sprach-, Medialitäts- und Kulturreflexion anstoßen; andererseits können sie einen kreativ-poetischen Umgang mit der Sprache fördern. Zentrale Modulziele sind, Lehrende und Lernende für die literarische Dimension von Sprache und Medien zu sensibilisieren und sie – darauf aufbauend – auf die vielfältigen Potenziale der Arbeit mit Literatur und ästhetischen Medien für die Sprach- und Kulturvermittlung bzw. -reflexion, für die Vermittlung von (audio-)visual literacy und von Diskursfähigkeit aufmerksam zu machen. Lehrende sollen ermutigt und dabei unterstützt werden, Literatur und ästhetische Medien zielgruppenadäquat auf jeder Stufe des Curriculums einzusetzen, und sie sollen befähigt werden, theoretisch reflektiert entsprechende methodisch-didaktische Einschätzungen zu treffen und Entscheidungen zu fällen.
Das Modul umfasst neun Themen: drei Basisthemen, in denen theoretische, fachgeschichtliche und didaktische Grundlagen gelegt und verhandelt werden; vier Medienthemen, in denen die Literatur und ausgewählte ästhetische Medien (wir haben uns für den Film, die Graphic Novel und die auditive Literatur entschieden) mit Blick auf ihre spezifische Medialität sowie ihre didaktischen Potenziale und Herausforderungen reflektiert werden; das Thema „Text- und Medienauswahl“ sowie das Thema „Forschen an der Schnittstelle Sprache-Literatur“. Mit dieser Strukturierung soll eine flexible Implementierung des Moduls in unterschiedliche universitäre und regionale Kontexte ermöglicht bzw. erleichtert werden. Ein Augenmerk wird auch auf der Herstellung von Verbindungen und Bezügen zu den anderen dhoch3-Modulen und ihren Themen liegen.Autorenteam
Dr. Michael Dobstadt
Projektleiter
michael.dobstadt@tu-dresden.deBarbara Kovar, M.A.
ProjektmitarbeiterinTU Dresden
Institut für Germanistik